Da war doch was!

Über uns

Wer wir sind

Der Fachbereich Re_Struct ist angegliedert an das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit Nordrhein-Westfalen (IDA-NRW), der Landesfachstelle für Rassismuskritik und Rechtsextremismusprävention.

Zielgruppe unserer Angebote sind Fachkräfte sowie Multiplikator*innen aller Organisationen und Bildungseinrichtungen, die sich institutionell und strukturell mit Rassismuskritik auseinandersetzen möchten. Re_Struct verfolgt das Ziel, rassismuskritische und intersektionale Perspektiven für Institutionen und Träger*innen der politischen Bildung anzuregen, weiterzuentwickeln sowie bei der Auseinandersetzung und beim Umgang mit Rassismus und Mehrfachdiskriminierung zu beraten, zu qualifizieren und zu begleiten. Um eine gerechte und migrationsgesellschaftliche Realität abzubilden, erstellt Re_Struct zudem rassismuskritische Bildungsmaterialien und publiziert rund ums Thema Rassismuskritik in Institutionen und Organisationen.

Seit 1994 treibt IDA-NRW die Auseinandersetzung mit Rassismus(kritik), Rechtsextremismus, Diversität und Empowerment voran und unterstützt Institutionen wie die Jugendhilfe und Schulen sowie weitere Insti­tutionen bei der Entwicklung einer der Migrationsgesellschaft angemessenen Pädagogik. Das Angebot Beratung und Qualifizierung richtet sich an Multiplikator*innen sowie an Fachkräfte der Jugendverbandsarbeit und der Kinder- und Jugendhilfe in NRW sowie an weitere Interessierte. Der rassistisch motivierte Brandanschlag in Solingen war Anstoß für die Gründung und Förderung des IDA-NRW, das an das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V. (IDA e. V.) angegliedert ist.

Warum dieses Projekt

Seit Anfang der 1990er-Jahre ist es in Deutschland zu zahlreichen rassistischen, antisemitischen und ­ex­trem rechten Gewalttaten gekommen. Hoyerswerda, ­Hünxe, Rostock-Lichtenhagen, Mölln und Solingen, die NSU-Morde, Halle und ­Hanau stehen heute stellvertretend für all diese Anschläge und Pogrome. Die Liste ist bei Weitem nicht vollständig.

Der Brandanschlag in Solingen, bei dem die Schwestern Saime und Hülya Genç, Hatice Genç und Gürsün İnce sowie deren Cousine Gülüstan Öztürk ums Leben gekommen sind, liegt nun fast 30 Jahre zurück. Eine fachliche, gesellschaftliche, politische und wissenschaftliche Auseinandersetzung ist allerdings nur marginal erfolgt. Das Erinnern an extrem rechte und rassistische Gewalt ist eine große Herausforderung für unsere Gesellschaft, die mit Schmerz, Leid, aber auch mit Verdrängung und dem Wunsch zu vergessen einhergeht – und damit zu Konflikten und inneren Kämpfen führt.

Die Bildungsmaterialien mit dem Titel „Da war doch was!“ – Der Brandanschlag in Solingen (Zitat einer Oberstufenschülerin aus Solingen) mit über 200 Seiten Material verfolgen das Ziel, Kinder- und Jugendliche im Alter von zehn bis 18+ Jahren an den Brandanschlag zu erinnern, sie zu sensibilisieren, aufzuklären und ihr Wissen zu erweitern. Das ­Material kann in der Kinder- und Jugendarbeit z. B. auch in Schulen eingesetzt werden und dient insbesondere dazu, die Perspektiven und Stimmen der Betroffenen und Angehörigen rassistischer und extrem rechter Gewalt sicht- und hörbar zu machen.

Haben Sie Fragen zur Nutzung der Module?

In unserem Guide finden Sie Hinweise zum Aufbau des Materials sowie eine ausführliche Anleitung mit Hintergrundinformationen und Tipps für die praktische Umsetzung zum Download.

Danksagung

Wir möchten allen Mitwirkenden des Projektes herzlich danken, ganz besonders den Betroffenen und Überlebenden des Anschlags.